Die Gartenplanung von Hermann Mattern

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Der deutsche Gartenarchitekt Hermann Mattern (1902-1971) entwickelte einen Gartenstil, den man heute als Foerster-Matternsche oder Bornimer Schule bezeichnet.

Er erfasste die innerste Form einer Landschaft und baute seine Gärten und Landschaften als Kunstwerke, einfach, großzügig, die Räumlichkeit durch Bodenmodellierung und Pflanzung betonend, die Landschaft nachzeichnend, ohne dass es Miniaturlandschaften wurden.

Natürlich genügte es Mattern nicht, dass in diesen Gärten "ständig etwas blühte". Er erdachte für den Ort passende Farbverläufe, zum Beispiel von Blau-Grau-Feuerrot im ersten Halbjahr zu Orange-Grau-Gelb im zweiten Halbjahr.

Um die Mitte der 50er-Jahre ist ein deutlicher Wandel in Matterns Gestaltungsprinzipien zu erkennen. Aus dem "landschaftlichen" Garten, in dem die Vegetation mit ihrer Formenvielfalt im Vordergrund gestanden hatte entwickelte sich ein Gartentyp mit stark graphisch geprägtem Charakter.

Mit gestalterischen Mitteln wie Modellierung, Bepflanzung, Wegebau und Mauern sollten Garten-Bilder geschaffen werden. Wege, Terrassen und Pflanzflächen bekamen konstruiert wirkende, geometrische Formen.

Die Gartenplanung Hermann Matterns für das Haus Helwig wurde im Jahre 2003 vom Landschaftsarchitekturbüro Latz-Riehl in Kassel rekonstruiert. Während Bäume und Gehölze in den zurückliegenden Jahrzehnten durch beinahe ungebremstes Wachstum sehr viel mehr Volumen bekamen, hat sich das Gesamtbild auch ohne Erneuerung des Gartens nur wenig verändert. Staudenbeete, Terrassen und Wege werden instandgesetzt, um das ursprüngliche Gesamtbild wieder herzustellen.

Literatur: Garten und Landschaften, Stuttgart 1960

12.03.2004
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